Ausflug der Wohngruppe Weißer Hirsch ins Alte Forsthaus

Der Naturschutzverein der Großgemeinde Kolkwitz e.V. hat sich in seiner Satzung das Ziel gesetzt, einen aktiven Beitrag im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit auf dem Gebiet der Umweltbildung zu leisten. Das Grundstück vom Forsthaus sowie die angrenzenden Felder, Wiesen und Wälder stecken voller Möglichkeiten die zum Experimentieren und Entdecken anregen, und die Natur kann man tatsächlich fühlen, sehen, riechen, hören und schmecken. Dadurch kann die Natur mit allen Sinnen erforscht werden.

Dies nahmen wir zum Anlass mit unseren Kindern und Jugendlichen ins Alte Forsthaus zu fahren. Unser Ziel war es, mehr über Wildkräuter und deren Verarbeitung in Erfahrung zu bringen.

Als alle Kinder am Freitag Schulschluss hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Cottbus. Nach 1,5 Stunden Fahrt wurden wir schon vom Förster erwartet. Er stellte uns das Objekt vor und besprach das Programm für das Erlebniswochenende mit uns.

Damit fing das Abenteuer an. Jeder Winkel auf dem Grundstück wurde erkundet. Die bereitgestellten Schubkarren waren optimale Fahrzeuge dafür. Ausgelassen ging es auf den Wegen zwischen den Beeten zu.

Im Anschluss bereiteten wir unseren Schlafplatz vor und verteilten die Aufgaben, um am Feuer Bratwurst und Stockbrot zu grillen.

Natürlich gab es auch individuelle und einladende Rückzugsorte, wenn man etwas Abstand von dem ganzen Trubel brauchte.

Am nächsten Morgen machten wir uns zur Kräuterwanderung vom Alten Forsthaus entlang der Vereinswiesen durch das Naturschutzgebiet Putgolla auf den Weg.

Dabei durften wir verschiedene essbare Wildkräuter kennenlernen und sammeln. Die gefundenen Wildkräuter wurden nach unserer Rückkehr zu Kräuterbutter und Brennnessel-Burgern für das abendliche Grillen zubereitet sowie für den Kräuterquark und eine Gierschapfelschorle – welche es zum Mittagessen gab. Immer wieder staunten wir, wie lecker doch die Wildkräuter und selbst die Brennnesseln geschmacklich hervorragend waren, wenn man einige Hinweise zu den piksenden Härchen beachtete. Die giftgrünen Burger weckten anfangs Unbehagen in uns, als aber einige Mutige kosteten, war es um die Burger geschehen. Auch der Nachtisch – junge zarte Triebe der Tanne wurden mit Schokolade beträufelt und schmeckten am Ende wie Minzschokolade.

Von allen gefundenen Wildkräutern pressten wir einige besonders schöne Exemplare, um sie zu beschriften und ein zu laminieren. Damit hatten wir außer unseren Erlebnissen für alle Sinne, auch noch eine praktische Kräuterfibel, um uns an die einzelnen Wildkräuter später noch zu erinnern.

Die nächste Herausforderung war das Herrichten einer Feuerstelle und das Feuermachen ohne herkömmliche Feuerzeuge oder Streichhölzern. Es stellte sich die Frage: wie macht man eigentlich ein Feuer? Dies weckte unseren Ehrgeiz und war gar nicht so einfach. Mit viel Geduld gelang es uns, aus einem kleinen Glutnest ein großes Feuer zu machen. Somit konnten wir unseren Topf mit Kartoffeln übers Feuer stellen.

Natürlich passten wir gut auf unser Feuer auf, denn es sorgte für eine warme und gemütliche Atmosphäre, was wir bis zur späten Nachtruhe nutzen. Am Sonntag wurde dann das Backhaus vorbereitet, um die Pizza für das Mittagessen backen zu können. Da kamen auch Gartenkräuter zum Einsatz, von denen wir viele noch nicht kannten. Zwischendrin gab es immer ausreichend Zeit für kleinere Spiele und Aufgaben. Bei gemeinsamen Spielen am Sonntag ging es darum, das Gruppengefühl zu stärken. Das war ein besonders schöner Abschluss.

Am Ende waren wir alle traurig, weil das Wochenende doch viel zu schnell verging. Wir haben aber versprochen wiederzukommen – dann vielleicht zu einem anderen Thema. Großes Interesse gab es auch für die Tiere des Waldes und ihre Lebenswelt.