Pressemitteilung vom 10.05.2021
„Coaching beim Liebhaben“

Im Kinderhaus Wolkenstein von „Burmeister & Luding“ bekommen Babys und Kleinkinder ein Zuhause auf Zeit und ihre Eltern viel Hilfe zur Selbsthilfe

Foto: Sabine Mutschke

Ralph Burmeister und Thomas Luding arbeiten als privater Träger der Kinder-und Jugendhilfe
und betreuen mit ihrem pädagogischen Team sieben Kinder- und Jugendhäuser in Dresden und
Freital. Das Kinderhaus Wolkenstein auf der Junghansstraße wurde jetzt im Mai bezogen.
Hier leben ausschließlich Babys und Kleinkinder – eine sehr seltene Spezialisierung. Das liegt an
dem hohen Betreuungsaufwand, aber auch an den umfangreichen Brandschutzauflagen, die ein
Haus erfüllen muss, aus dem sich die Kinder im Notfall nicht selbst retten könnten.

Im Haus Wolkenstein werden elf Kinder im Alter zwischen 0 und 6 Jahren betreut. Bei Aufnahme
sind sie maximal 3 Jahre alt. Sie können gerade nicht bei ihren Eltern leben und werden im
Kinderhaus umsorgt, bis eine Perspektive zum Wohle der Kinder gefunden ist. Die Rückkehr ins
Elternhaus steht dabei an allererster Stelle. Deshalb sehen die beiden Geschäftsführer von
„Burmeister & Luding“ in der Betreuung der Kinder nur einen Teil ihrer Aufgaben.

Die elternaktivierende Arbeit ist der Schlüssel

Was ihr Unternehmen ausmacht und unterscheidet, ist die Arbeit mit den Eltern, ihre Beratung,
Begleitung und Aktivierung. Getreu dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen die Eltern so gestärkt
werden, dass die Familie so schnell wie möglich wieder zusammen leben kann.
Dieser starke Fokus auf die Elternarbeit zeigt sich auch im Kinderhaus Wolkenstein. Hier sind
die Eltern immer willkommen und können sogar übernachten. Natürlich gibt es Regeln, und der
Schutz der Kinder steht immer an der ersten Stelle. Doch nach dem unternehmenseigenen
Credo „Erziehung gemeinsam gestalten“ werden die Eltern gefordert und gefördert, um die
Kinder beim Aufwachsen zu nah wie möglich begleiten.

„Wir nennen das auch Coaching beim Liebhaben. Manche Eltern sind in
einer Lebenssituation, in der sie schlicht überfordert sind, um den Alltag mit Kind zu meistern.
Oder sie haben das aus eigenem Erleben einfach nicht gelernt. Wir schauen uns jede Biografie
an und versuchen, mit Netzwerkarbeit und Coaching individuell zu helfen.“

(Thomas Luding)

Ein Schwerpunkt bei der Elternarbeit ist die Beratung, ob zur Erziehung oder der Gestaltung des
Alltags. Außerdem werden Hilfsangebote vermittelt z.B. zu den Themen Ausbildung, Job,
Stressbewältigung, Partnerschaft, finanzielle Unterstützung und vieles mehr. „Wenn es den
Eltern gut geht, geht es auch den Kindern besser“, so Thomas Luding. „Wir begegnen den Eltern
mit Respekt und auf Augenhöhe, nur so können wir das Band zu ihren Kindern stärken.“
Mit Erfolg – rund ein Drittel der Kinder kehrt ins Elternhaus zurück.

Thomas Luding hat viele Jahre vor dem Start in die Selbständigkeit in einer stationären Einrichtung
der Kinder- und Jugendhilfe gearbeitet. Zunächst als Zivi, später im Vollzeitjob nach seinem
Studium der Sozialpädagogik. Die Elternarbeit spielte bei seinem damaligen Arbeitgeber kaum
eine Rolle. Thomas Luding wurde klar: eigentlich ist sie der Schlüssel, um den Kindern zu helfen.

Mit Ralph Burmeister begegnete ihm ein Kollege, der seine Ansichten teilte und schon den ersten
Schritt in die Selbständigkeit gewagt hatte. Mit ihm gründete er 2007 eine GmbH, zunächst für
die ambulante Kinder- und Jugendhilfe. Vor zehn Jahren eröffneten die beiden zwei- bzw. dreifachen
Väter ihr erstes Kinderhaus. Ihr Qualitätsanspruch gilt noch heute: in ihren Kinderhäusern
soll es so schön sein, dass sich auch die eigenen Kinder wohlfühlen würden.

Mehr Wertschätzung für soziale Arbeit

Inzwischen kümmert sich ein 75köpfiges Team um Kinder und Eltern. Dazu zählen vor allem
Heimerzieher und Sozialpädagogen. Einige verfügen über zusätzliche Qualifikationen wie
Heilpädagogik oder die psychologische Begleitung bei Traumata.

„Was Sozialpädagogen und
Erzieher für die Gesellschaft leisten, wird in meinen Augen zu wenig gewürdigt. Gerade der Beruf des Heimerziehers hat mit Vorurteilen zu kämpfen. Wir wünschen uns eine bessere Anerkennung der sozialen Arbeit generell. Sich um die Kinder zu kümmern, ist doch die wichtigste Aufgabe eines Staates, die Kinder sind unsere Zukunft.“

(Thomas Luding(
Geld- und Zeitspenden sind willkommen

In einigen Bereichen sind die Kinder besonders benachteiligt. Das sind z.B. Ferienfahrten oder
alles, was mit Mobilität zu tun hat wie ein Kinderfahrrad oder ein Roller. Dafür wird Geld gesammelt.
Wer helfen kann und spenden möchte, kann sich gern melden. „Zeit-Geschenke“ sind
ebenfalls willkommen, zum Beispiel von Musiklehrern, Tanzschulen oder einem Zauberer, um
den Kindern schöne Erlebnisse zu bescheren. Auch Patenschaften für einzelne Kinder sind
möglich.

Pressekontakt : i.A. Sabine Mutschke PR; Tel. 0351/849 32 43; pr@mutschke.de